Woran ich gearbeitet habe
Die 50.000 habe ich geknackt, wodurch der Roman mit insgesamt knapp 80k von 90k kurz vor seiner Beendigung steht. Ich freue mich sehr darauf, Tristan, Bobbie und Elba dorthin zu bringen, wo sie hin gehören, ihre Geschichte zu Ende zu erzählen und ach, überhaupt. Dieses Trio liegt mir so sehr am Herzen, wie ich es nicht habe vorhersehen können. Und ja, das Ende ist nicht mal geschrieben, aber ich hatte jetzt schon Tränchen in den Augen :/
Was sich als nützlich erwies
Einige Dinge habe ich als ungemein nützlich identifiziert, um neben 20 Stunden Nebenjob und rund 30 Stunden Studium je Woche das Ganze wuppen zu können. Es sind teilweise Dinge, die merkwürdig anmuten können, aber mir persönlich wirklich sehr geholfen haben.
Pläne Pläne sein lassen und weiter machen
Zu Beginn des NaNo habe ich jeden Tag durchgeplant in Sachen Schreibziel. Die Kombination Uni und Arbeit zwang mich jedoch relativ schnell in die Knie. Mein Vorhaben, jeden Samstag und Sonntag um die 4000-5000 Wörter zu wuppen, musste ich schnell fallen lassen. Was mir erstaunlich leicht fiel, weil ich nur mir selbst Rechenschaft schuldig war. Also wurde der Verlauf recht unregelmäßig, aber das Ziel wurde dennoch erreicht. Interessanterweise, und das schiebe ich auf die Abstinenz von SoMe, hatte ich zu kaum einem Zeitpunkt die Befürchtung, es nicht schaffen zu können. Ich wollt es zu sehr, um mich an planmäßigen Verfehlungen aufzuhalten. Ich habe jeden Tag geschrieben, einmal um die 100, dann plötzlich um die 6000 Wörter. Notiz an mich selbst: Das Ergebnis zählt, verdammt nochmal. You fucking did it.
Kein Social Media = Selbstbewusstsein = Positivität
Twitter, Facebook und Instagram flogen direkt Anfang November vom Handy, Laptop und PC. Obwohl ich anfangs befürchtete, den Austausch zu vermissen, legte sich dieses Vermissen enorm schnell. Vor allem habe ich nicht mehr die Möglichkeit gehabt, mich mit den Leistungen anderer bewusst oder unbewusst zu vergleichen – und mich daher bewusster mit mir selbst auseinander gesetzt. Also habe ich mein eigenes Versagen und meinen eigenen Erfolg mit mir selbst ausgemacht, mir immer wieder klar machen können, dass ich das für mich mache. Nicht für dich, die/der du das hier liest, sondern für mich allein. Sich das selbst begreiflich und zur Priorität machen zu können ist meiner Ansicht nach ein Effekt der Tatsache, dass ich SoMe für den November verbannt hatte.
Körperbewusstsein
Ja, es ist so simpel wie dieser Untertitel. Wie viele andere auch, neige ich dazu, am Schreibtisch einen krummen Rücken zu machen, zusätzlich kommt eine krankheitsbedingte “Muskelfehlbelastung” (ich nenne es mal so) im Nacken dazu, die mich zu Physiotherapie zwingt. Gleichzeitig wusste ich, dass ich außergewöhnlich viel mehr am Rechner sitzen würde als sonst schon für Hobbies und für das Studium. Daher habe mit einer Rückenstütze und Handgelenkstützen gearbeitet und regelmäßig Yoga gemacht. Gerade letzteres tue ich zwar seit zwei Monaten regelmäßig jeden Morgen, nun aber auch zusätzlich während des NaNo über den Tag in kleinen Einheiten verteilt. Hier kann ich sehr Mady Morrison auf Youtube empfehlen!
Bildschirm – Helligkeit und Farbtemperatur
Könnte ich auch zum vorherigen Punkt packen, möchte ich aber extra erwähnen, weil das für mich einen großen Unterschied gemacht hat. Ich merke deutlich, dass bei geringem Umgebungslicht (z.B. bei Dunkelheit nur indirekte Beleuchtung durch wenige Lampen/Kerzen) ein sehr heller Bildschirm meine Augen sehr schnell anstrengt. Zum Dimmen der Bildschirmhelligkeit und um abends weniger Blauanteile in der allgemeinen Bildschirm-Farbe zu haben, gerade zu später Stunde vor dem Schlafengehen, kam das Programm f.lux zum Einsatz.
Prokrastination (in Maßen) als Motivator
Nein, Ablenkung muss nicht der Feind sein und das habe ich während des NaNo schließlich akzeptiert und dann auch als Motivator betrachtet. Das resultierte in Schreibsessions von 30-60 Minuten mit ebenso langen Pausen, bevor die nächste begann, führt so zu manchem Sonntag, an dem ich morgens anfing zu schreiben und erst abends mein spontan gesetztes Wortziel erreicht habe. Macht nicht gerade den Eindruck von Effizienz, aber as long as is gets the job done… Zusätzlich habe ich nur durch das mir selbst endlich mal gestattete Prokrastinieren den Sailor Senshi Maker 3 gefunden und eine Sailor-Kriegerin/-Prinzessin gestaltet, die mein persönliches NaNo-Maskottchen wurde. Sagt Hallo zu Sailor Meta, haha ♥
Das stört mich noch
Zitat des Augenblicks
“Weißt du, was ich auf mich genommen habe, um zu dir zu gelangen?” Er zwang sich, Tristan nicht anzusehen. Sein Herz schmerzte, als bestrafte es ihn für die Vergangenheit. Oder Dinge, die noch kommen sollten. Dinge wie das, was er gerade im Begriff war zu sagen”
– Elba in Die Asche des Prinzen
2 Kommentare
Hallöchen,
ich freue mich so, so, soooo sehr, dass es mal wieder einen Schreiblaunen-Beitrag von dir gibt! Ich hatte dieses Jahr schreibtechnisch einen riesigen Durchhänger (was wohl bei vielen anderen auch so war), aber ich habe die Beiträge bei anderen immer wahnsinnig gerne gelesen.
Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen NaNo! In meinem ersten Jahr habe ich das tatsächlich auch geschafft, seit dem aber nicht mehr daran teilgenommen. Vielleicht nächstes Jahr …
Ich denke, es war eine gute Entscheidung, das nicht so komplexe Projekt zu nehmen. Beim Nano darf man ja nicht zu viel nachdenken beim Schreiben.
Als ich teilgenommen habe, habe ich gemerkt, dass Druck bei mir nicht viel bringt. Dann ist es ein Gefühl von Schreiben "müssen" und nicht mehr wollen. Es ist schön, dass du für dich den richtigen Weg gefunden ist. Sich an einen festen Plan zu halten, ist beim Schreiben ja sowieso immer schwierig.
Wow, dich stört gar nichts? Dazu möchte ich es auch mal schaffen! 😀
Liebste Grüße
Kate ♥
Hallo liebe Kate, danke für's Lesen und ich freue mich sehr, dass der Post dir scheinbar gefallen hat ♥
Erst einmal Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen NaNo! In meinem ersten Jahr habe ich das tatsächlich auch geschafft, seit dem aber nicht mehr daran teilgenommen. Vielleicht nächstes Jahr …
Danke dir vielmals 🙂 Und hey, du kannst es wieder schaffen! Manchmal helfen vielleicht andere Arten und Weisen, damit umzugehen. Ich nehme beispielsweise relativ "öffentlich" Am WriYoBo bei, der mir, sofern mein Studium mich gerade nicht erschlägt, sehr in Sachen Motivation hilft. Beim NaNo aber ahnte ich, dass das Gegenteil der Fall sein könnte, wenn ich sehe/lese, wie andere mir "davonschreiben" (statt "…laufen"). Ich lag vermutlich richtig. Vielleicht ist das auch eine Möglichkeit für dich (dieser Rückzug aus dem WWW), dir den Druck zu nehmen für eine zweite Teilnahme?
Sich an einen festen Plan zu halten, ist beim Schreiben ja sowieso immer schwierig.
Ja, ich habe es versucht, aber hey, ich musste mir nur vor mir selbst rechtfertigen. Dann war das okay. Vor anderen kann ich schwer zugeben, etwas nicht geschafft zu haben und es macht mich dann wohl "fertiger", als sonst.
Wow, dich stört gar nichts? Dazu möchte ich es auch mal schaffen! 😀
Hihi, sicherlich gibt es Kleinigkeiten, aber die sehe ich nicht mehr so eng wie zuvor. Aktuell überwiegt das Gefühl der Zufriedenheit mit mir selbst (auch wenn ich mit dem NaNo-Teil beim ersten Korrekturlauf wohl kämpfen werde, haha). Du wirst da auch noch hinkommen – oder dort schon gewesen sein und es vielleicht zu kurz genossen haben. You go, girl ♥