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Schöpferisch auch ohne Kunst

  • 19/12/2018
Foto © mskatherineq via Twenty20
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Eine Freundin hält sich für unkreativ. Das zu hören, schmerzt mich ein bisschen, denn ich glaube nicht daran, dass es möglich ist, nicht kreativ zu sein. Sie wähnt sich als “nicht kreativ”, weil sie nicht zeichnet, schreibt oder dergleichen. Und da wirkt es auf mich so, als wäre die Wahrnehmung von Kreativität bei uns beiden eine sehr unterschiedliche.
Weil mich das nicht losgelassen hat, fragte ich Frank Berzbach, Autor u.a. von Die Kunst ein kreatives Leben zu führen – Anregung zur Achtsamkeit und Die Form der Schönheit, ob er ein paar von mir gestellte Fragen vor diesem Hintergrund beantworten möchte.

 

1. Halten Sie sich für kreativ? Woran machen Sie das für sich selbst fest?

Manchmal. Es gibt Tage, da habe ich Ideen. Allerdings verwendet man die meiste Zeit für deren Realisierung. Und das betrifft dann eher das Handwerk.

 

2. Ist Kreativität eine Handlung oder eine Form der Selbstwahrnehmung?

Es kann eine Lebensform sein, dann ist alles Vorbereitung für das Handeln. Man sollte täglich arbeiten, sich aber nicht zu viele Gedanken über die Kreativität selbst machen. Es gibt keinen Mangel an Ideen, sondern an fehlender Bereitschaft, diese umzusetzen und dranzubleiben.

 

3. Beherrscht nur die/der Kunstschaffende Kreativität (und ist Kunst dann ausschließlich das, was wir kaufen und/oder in Ausstellungen bewundern können)?

Künstler sind heute auch oft nur Dienstleister und bedienen einen Markt. Im Bereich von Kunst und Design regiert viel Eitelkeit, viele halten sich per so für kreativ. Es wäre gut, da zurückhaltender zu sein.

 

4. Kreativität wird häufig bewundert. Neben dieser Bewunderung auch zu reagieren mit der Aussage „Ich bin nicht kreativ!“ – wurzelt das vielleicht in einer bestimmten Wahrnehmung der Verbindung von Kreativität und Kunst?

Jeder Mensch kann schöpferisch tätig werden, dafür ist die Kunst gar nicht nötig. Eine Ordnung schaffen, eine Idee umsetzen, etwas sammeln, neue Lösungen finden – das gibt es in jedem Bereich menschlicher Tätigkeit.

 

5. Ist der Mensch nicht schon im Alltag kreativ? Kann ein Mensch überhaupt nicht kreativ sein?

Niemals schöpferisch zu handeln verengt das Leben ungemein. Es gibt sicher eine Angst vor neuen Lösungen. Enge, Nationalismus, Angst kehren leider gerade über die Politik zurück. Donald Trump ist die Speerspitze dieser Bewegung. Hass statt schöpferischer Lösungen.

 

6. Wie müsste Ihrer Ansicht nach das Verständnis von Kreativität sein, damit sie nicht als etwas gesehen wird, das Künstlern vorbehalten ist?

Es ist eher ein Zeichen der Moderne oder sogar Postmoderne, dass Künstler sich so sehr auf die Kreativität stürzen. Früher ging es eher um Handwerk, gute Ausführung und Schönheit. Ich glaube nicht an eine “Kreative Klasse” oder an “Kreative Branchen”.

 

7. Inwiefern beeinflusst das Darstellen von Kreativität in Social Media unsere Wahrnehmung eines kreativen Menschen und seiner Werke? Was passiert bei dem unmöglich zu verhindernden Vergleichen?

Social Media bietet die Möglichkeit der Vernetzung und Darstellung, ich finde es eine Bereicherung. Nicht alles ist als kleines Bildchen reproduzierbar und vieles ist oberflächlich, aber das steuert man in seiner Rezeption selbst. Ich mag Instagram und Facebook.

 

8. Am Ende ist es vielleicht eine Art von Druck, die sowohl Menschen, die sich als Künstler wähnen und jene, die genau das nicht tun, sich „nicht kreativ“ fühlen lassen. Haben Sie einen Tipp, wie man sich dem Kreieren und einer positiven Wahrnehmung der eigenen Arbeit wieder nähern kann – mit möglichst einfachen Mitteln?

Wir brauchen nicht nur Kreativität, sondern oft auch Handwerk und Tradition, damit die Dinge eine Tiefe bekommen. Vieles ist gar nicht neu, sondern es erscheint nur Unkundigen neu. Wer die Kunstgeschichte oder Historie allgemein nicht kennt, der wiederholt meist nur altes. Das ist sehr ernüchternd. Es gab schon sehr vieles und die Vergangenheit ist eine große Quelle der Inspiration. Daher geht es um das Studium, um das Arbeiten an sich. Ich glaube, wenn man Freude hat an seinem Job, dann tut man nicht nur, was einem gesagt wird. Dann stellt sich Schöpferisches von selbst ein.

 


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Dr. Frank Berzbach

Unterrichtet Psychologie an der eco­sign Aka­de­mie für Ge­stal­tung und Kul­tur­pä­da­go­gik an der Tech­ni­schen Hoch­schu­le Köln. Er hat eine Vorliebe für Fahr­rä­der, Schall­platten und Platten­spie­ler, Bü­cher, Jazz, Füll­hal­ter und Blei­stif­te, Pa­pier und No­tiz­bü­cher, Tä­to­wier­un­gen und Pin-­ups, Kir­chen, Klös­ter, Mu­seen und Ho­tels, Schu­he und das Meer. Seit 2007 praktiziert Frank Berzbach Zen und bleibt den­noch ka­tho­lisch.
Text (gekürzt): Homepage Frank Berzbach   Foto: Jenny Bartsch

Aktuelle Werke

Die Form der Schöhnheit, Eichborn Verlag 2018

[…] In seinem neuen Buch zeigt Frank Berzbach: den Sinn für Schönheit zu schärfen, ein Bewusstsein für Ästhetik zu entwickeln, heißt auch, ein glücklicheres Leben zu führen. Nur so können wir die Schönheit von Menschen, von Kleidung und Essen, die Schönheit des Analogen wie auch der Natur wertschätzen.
 

Die Ästhetik des Alltags, Midas Collection Verlag 2018

[…] Auf Augenhöhe und, wenn man so will, auch auf Herzhöhe zeigt Frank Berzbach uns, wie man nicht den Kopf verliert, sondern seine Mitte behält. Inmitten von Neonationalismus, Intoleranz und Polarisierung beileibe keine leichte Aufgabe. […]

 

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