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Sag das Zauberwort…

  • 06/01/2019
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Was haben eigentlich Xena – Die Krie­ger­prin­zes­sin und der Man­ga/Ani­me Sai­lor Moon mit­ein­an­der zu tun? Im Prinzip ist es sehr einfach, auch wenn die Lösung in den 90ern, sprich meiner Kindheit liegt, ich das damals einfach furchtbar logisch fand und heute darüber aber eher schmunzeln muss.

Wie das Bild euch hoffentlich verrät, geht es hier um Sailor Moon, die Lösung liefere ich euch dennoch: Als Kind war ich früh genervt davon, dass andere Leute mir häufig sagten, was ich als Mädchen zu tun und zu lassen habe (“Sei nicht so wild! Sitz still! Mach dich nicht dreckig! Hör auf zu singen!”) . Irritiert war ich des­we­gen, weil unsere El­tern mei­nen Bru­der und mich bis zu ei­nem ge­wis­sen Grad ein­fach ha­ben spie­len las­sen, was und wo­mit wir woll­ten, oh­ne da­bei zwischen “Jun­ge” und “Mäd­chen” zu un­ter­schei­den. Was wir wenig durf­ten, war Fern­sehen schau­en und wenn, dann waren das Sen­dun­gen wie u.a. Sailor Moon, Star Trek, Hercules und Xena. In Sailor Moon (und ih­ren Mit­kämpf­er­in­nen) und Xena fand ich weib­li­che Kämpf­er­innen als Vor­bil­der (ich meine, wenn die toughe Tasha Yar so schnell verschwindet und nur noch gefühlt eine übermäßig häufig seufzende Halb-Betazoidin übrig bleibt, ist da für mich kein entsprechendes Potential mehr in Star Trek gewesen; von Hercules fange ich gar nicht erst an). Der Tag schließlich, an dem meine Eltern mir eine ellipsenförmige Frisbee holten, sollte sich als gran­di­os (an­stren­gend) her­aus­stel­len: Die Toch­ter rannte ab da näm­lich stän­dig brül­lend durch den Gar­ten und schrie je nach Lau­ne “Ayayayayayeeeee!” (Xena) oder “Mond­stein! Flieg und sieg!” (Sailor Moon), wäh­rend sie das Fris­bee durch die Ge­gend schleu­der­te. Ich dur­fte kämpf­er­isch sein und ein simp­les Fris­bee ver­ein­te mei­ne beiden großen Vorbild-Serien. Heute finde ich das etwas arg über’s Knie gebrochen, aber ich erinnere mich sehr gut, was ich für einen Spaß hatte und dass dieses Gefühl recht nahe an das von “erfüllt sein” kam.

Kämpferisch sein – auch als Mädchen!

Während die TV-Serie Sailor Moon für mich recht spaßig und bunt herüberkam, lernte ich etwas später im Manga, der schließlich auf Deutsch erschien, die zarte (originale) Seite von Sailor Moon kennen. Ich war erstmals bewusster fasziniert von der Idee, dass man kämpferisch und auch ladylike zugleich sein konnte (ebenfalls fand ich erstmals die kurzen Röcke doch zu unpraktisch). Ich bewunderte im Manga das Wachstum von Usagi, die ich in der TV-Serie von der ersten bis zur letzten Folge eher nervig fand. Im Original reifte sie in meinen Augen viel nachvollziehbarer (und überhaupt), stellte sich inneren Dämonen und dem Bösen, das die bedrohte, die sie liebte. Ich wollte lange Zeit so ähnlich sein wie sie, denn die Person, von der ich wollte, dass sie mein Vorbild sein könnte, war mir zu ruhig, zu emo­tio­nal ab­we­send (ob­wohl sie stän­dig für ih­re Kin­der da war) und viel zu we­nig kämpf­er­isch.
Grandios fand ich schon damals, dass immer wieder Mädels den Tag retteten – und auch immer wieder den (fast) einzig regelmäßig auftretenden Mann der Serie, nämlich Tuxedo Mask. Und da war keine Schadenfreude, sondern mehr die Anfänge eines Denkens nach dem Thema “Warum nicht?”. Ich fand es erfrischend, dass er im Manga zwar wesentlich erwachsener und interessanter herüberkam, aber eben nicht alles selbst retten konnte, wie sonst manche männliche Figur in anderen Serien, Filmen und Büchern, die ich damals so kannte. Es machte ihn schlicht menschlich. Und aus heutiger Sicht kann ich mich dem immer noch anschließen: Ich möchte mich Fi­gu­ren nicht völ­lig über­le­gen oder un­ter­legen fühlen (ins­be­so­nde­re nicht auf­grund von Kon­struk­ten), son­dern eben­bür­tig im Mensch­sein, eben durch in­di­vi­du­el­le Stär­ken und Schwä­chen, völ­lig un­ab­hän­gig vom bei der Geburt fest­ge­leg­ten Ge­schlecht und den lei­der recht au­to­ma­tisch da­rin an­ge­leg­ten Ge­sell­schafts­rol­len.

Neu für mich war auch das Bild der “schönen Bösen” – hauptsächlich kannte ich damals männliche Bösewichte und wenn es mal weibliche gab, waren es eher entstellte Hexen oder optisch nur auf ihre Brüste reduzierten Damen. Die Autorin Naoko Takeuchi verpasste Sailor Moon & Co. zwar absurd kurze Röcke zum Kämpfen, aber die weiblichen Bösewichte nahm ich zumindest im Manga nicht als übertrieben sexualisiert wahr (im Gegensatz zu den DD Girls aus der TV-Serie beispielsweise). Mit Figuren wie Königin Beryl und Nehelenia begriff ich auch, dass Motive dafür, die Antagonistin zu sein, nicht bloß Erlangung von Macht sein müssen. Oder genauer: dass Macht nach außen die Erklärung sein kann, es nach innen aber andere Motive gibt. Im Falle der beiden genannten Antagonistinnen zum Beispiel Zurückweisung, Eifersucht, Einsamkeit. Motive, die ich dann damals als Katalysatoren für Chaos und Tod in den Geschichten um die Sailor-Kriegerinnen wahrnahm. Heute finde ich sie etwas beliebig umgesetzt, aber nun es ist Sailor Moon immer noch für Kinder gedacht. Fakt für mich bleibt, dass ich lernte, mehr zu hinterfragen, das “Gute, wie auch das “Böse”.

Wenn man, wie ich damals, umgeben ist von Mädchen, die Boybands anhimmeln und sich dort ihren Lieb­ling he­raus­picken, dann kann es sich sehr be­frei­end an­füh­len (auch, wenn ich es da­mals si­cher­lich nicht so be­nannt hät­te), zur Ab­wechs­lung mal toughe Mä­dels zu fan­gir­len und zu schau­en, mit welcher der Mädchen man sich am meisten identifiziert. Die Original-Sailor-Truppe besteht neben Sailor Moon ja auch aus der fleißigen und schüchternen Sailor Merkur, der rauen und geheimnisvollen Sailor Mars, der großgewachsenen und liebevollen Sailor Jupiter und der fröhlichen und unnachgiebigen Sailor Venus.  Nach dem Prin­zip be­reits er­wähn­ter Boy­bands sind al­le Mit­glie­der der Grup­pe recht un­ter­schied­lich für mög­lichst breit ge­streu­tes Iden­ti­fi­ka­tions-Po­ten­tial. Ich klinge jetzt etwas steif, aber ich finde, so ist das nun mal und es ist ja nicht schlecht. Es kann hel­fen, sich selbst zu ver­stehen, andere zu ver­stehen und idea­ler­wei­se auch, Un­ter­schie­de schätzen zu ler­nen. Sailor Moon ist sicherlich keine perfekte Serie und in Punkten auch nicht ganz unkritisch, aber es war für mich damals ein Werkzeug, mein Umfeld besser zu sortieren. Schon immer habe ich dazu geneigt, vieles zu zerdenken und ja, ein simples Prinzip aus einer japanischen Serie half mir, Beobachtungen bzw. Menschen und ihre Persönlichkeit schneller einzuordnen, statt sie ewig zu “analysieren” und schlimmstenfalls überfordert zu sein.
Zu Beginn dachte ich übrigens immer, ich müsste eine zarte Usagi bzw. Sailor Moon sein, identifizierte mich aber mehr mit der rauen Sailor Mars und der (wie auch ich damals für mein Alter als Mädchen ungewöhnlich großen) Sailor Jupiter. Spä­ter wur­de es tat­säch­lich je­mand an­der­es und da­bei bin ich bis heu­te ge­blie­ben, auch wenn ich mich da­mals zu An­fang wehr­te, mich mit je­man­dem aus dem er­wei­ter­ten Kreis der Krie­ger­innen zu identi­fi­zier­en (der in­nere Kreis war eben be­lieb­ter und ich, ja, ich stehe da­zu, et­was ober­fläch­lich). Wenn man Sailor Moon ein bisschen kennt und den obigen Text gelesen hat, kann man jetzt ganz gut darauf schließen, wen ich meinen könnte 😉 Ansonsten erklärt es sicherlich der nächste Absatz. (Randnotiz: Bei einem Buzzfeed-Test bekam ich vorhin ja immer wieder das hier raus und das kann man jetzt interpretieren wie man will (ich lache einfach immer noch) oder milde den Kopf schütteln, dass ich hier gerade ernsthaft Buzzfeed selbst als Randnotiz anbringe…)

Zu cool für Grenzen

Haruka aka Sailor Uranus sprengte mein da­ma­li­ges Ver­ständ­nis von Cool­ness. Denn Ha­ru­ka trägt meist nur Ho­sen, selbst als Uni­form an ih­rer Schu­le und ist e­ben sehr, sehr selbst­be­stimmt. An­fangs ist sich selbst Usa­gi nicht sicher, ob sie nicht ein biss­chen ver­knallt in sie ist. Ich ha­be mich da­mals das­selbe ge­fragt (aber dann mit ro­ten Wan­gen be­schlos­sen, dass das nur da­ran lie­gen kann, dass Ha­ru­ka in man­chen Pa­nels eben aus­sieht wie ein schicker jun­ger Mann).

Damals begriff ich übrigens erst nicht so ganz, was die Sache mit Haruka Tenno und Michiru Kaio bedeutete. Haruka, die oftmals für einen jungen Mann gehalten wird und kein Problem damit hat; Michiru, die so eng mit Haruka verbandelt ist, dass man sich fragt, ob sie ein Paar sind. Ich begriff, dass sie ein Paar sein könnten und soweit ich mich erinnern kann, müsste der Manga damit auch meinen ersten Kontakt mit lesbischen Beziehungen sein. Es war irritierend, weil ich nur da Prinzip Mann+Frau kannte. Aber die Darstellung der beiden war so selbstverständlich und zärtlich, dass ich mich einfach nur ob des schönen Paares freute (ich glaube, die beiden waren auch so mit die ersten, die ich shippte in einem fiktionale Werk), als mich weiter davon irritieren zu lassen, dass es sich um ein gleichgeschlechtliches Paar handeln könnte.
Jahre später, wo ich mich be­wusst we­sent­lich mehr mit Ge­sell­schaft und Ge­schlech­ter­theo­rien aus­ein­an­der­ge­setzt ha­be, fin­de ich den Manga da­hin­geh­end still und lei­se re­vo­lu­tio­när. Japan ist bis heute sehr traditionell und auch wenn der immense Erfolg von Werken wie Sailor Moon nicht direkt dazu führen kann, dass Frauen- und Män­ner­rol­len of­fener wer­den und Ho­mo­sexu­ali­tät ak­zep­tiert wird, eb­nen sie den Weg für so et­was.

Hier­zu­lande hat Sailor Moon zumindest einen Ma­gi­cal Girl-Boom und all­ge­mei­nen Anime- bzw. Manga-Hype aus­ge­löst, zu­sam­men mit Po­ké­mon, Dragon­ball & Co. Für mich kam je­doch nichts mehr an Sailor Moon he­ran in sei­ner Viel­falt an Dingen, die die Serie in mir ausgelöst hat, wie ich mich mit ihr iden­ti­fi­zier­en und über sie auch Neu­es ken­nen­ler­nen konn­te. Klar, ich wurde auch schlicht äl­ter, aber bis heute ist Sailor Moon die große nos­tal­gi­sche Lie­be ge­blie­ben, denn so viel auf einmal gestaunt und gelernt in einer Kinderserie habe ich nur da.

“Sag das Zauberwort” ist im Rah­men von Yvas Blog­pa­ra­de „Ko­dak Kids“ auf YVPRYSM ent­stan­den.

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4 Kommentare
  1. Katharina sagt:
    09/01/2019 um 17:07 Uhr

    Aww, bei diesem Beitrag werde ich auch gleich nostalgisch. Dieses Intro… der Ohrwurm geht heute Abend wohl nicht mehr weg. XD

    Das Geniale an Sailor Moon war ja immer, dass eben so viele verschiedene “Mädchen-Typen” vorkamen. Ich sah mich anfangs eher in der ruhigen, klugen Sailor Merkur, später mit Uranus (weil Tomboy). Wenn ich einen Girlcrush in meinem Leben hatte, dann war’s Haruka. Was ihre Beziehung zu Michiru angeht, so hat mich das auch sehr geprägt. Ich hatte in meiner Kindheit zwar kein Verständnis für lesbische Beziehungen, aber die Art, wie ihre Verbindung dargestellt wird, hat mich tief berührt. Manchmal glaube ich, dass ich deswegen so gerne tiefe (platonische wie romantische) Beziehungen zwischen Frauen schreibe. <3

    Bei mir kam im Buzzfeed-Test übrigens ARTEMIS heraus. XD
    Ahhahahahaha….

    Liebe Grüße
    Rina

    Antworten
    1. fieberherz sagt:
      10/01/2019 um 20:59 Uhr

      Haha, bittebitte für den Ohrwurm 😀 <3

      Ja, diese Möglichkeiten, sich identifizieren zu können fand ich schon damale und finde ich auch immer noch super! Und witzig, dass wir beide Haruka haben (du meintest ja mal, mich mehr mit Michiru zu verbinden, was ich irgendwie gar nicht so sehe, aber halt spannend finde als Außenperspektive!), haha. Sie ist ja auch einfach mal mega.

      Und ja, Freundschaften oder Beziehungen zwischen Frauen finde ich ganz arg unterrepräsentiert auf unserem Buchmarkt, meine Stimme hast du da SOFORT <3

      Oh Mann, dieser Test ist nicht unserer... Sollten wohl mal einen Test machen, wo nach Sailor Senshis/Scouts gefragt wird und nicht nach Sailor Moon-Charakteren allgemein… :p

      Antworten
      1. Katharina sagt:
        21/01/2019 um 10:08 Uhr

        Ich verbinde dich wohl eher mit Michiru, weil du wie sie eine sehr feinsinnige, empathische und poetische Seele hast. Du hast einen guten Geschmack und Sinn für Kunst, für mich lag das quasi auf der Hand. 😉
        Aber die Innen- und Außenperspektive ist ja oft grundverschieden. Was das ganze wieder spannend macht. 😀

        Das wäre mal eine Idee… habe gerade einen gefunden, aber sind dann wieder nur die Inner Senshi vertreten. Da wäre ich aber eine Sailor Merkur. Und so schließt sich der Kreis. Ich suche wohl besser mal nach einem, in dem alle Kriegerinnen vertreten sind. XD

        Liebe Grüße
        Rina

        Antworten
        1. fieberherz sagt:
          21/01/2019 um 12:11 Uhr

          Das hast du schön gesagt :p Ich finde Michiru einfach nur zu “zart” für mich, Haruka entspricht mehr meiner bisweilen “burschikosen” Art. Aber wie gesagt, ist nur meine Innenperspektive und die ist ja auch nochmal von Hoffnungen und Ängsten gefärbt.

          Jetzt habe ich wegen deines Kommentars nochmal nach einem Quiz gesucht und ich fühle mich jetzt soviel besser, es kam Uranus heraus XD Wenn du es auch machen möchtest, ich habe das Quiz gemacht!

          Antworten

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