Im November steht abermals der National Novel Writing Month an, kurz NaNoWriMo — ein Online-Event für Autor*innen, im Zuge dessen es mind. 50.000 Wörter in 30 Tagen zu schaffen gilt. Vielmehr steht aber eigentlich noch der gemeinschaftliche Charakter im Fokus dieser Aktion, denn für die 50k kann man sich ja sonst in jedem anderen Monat auch so erarbeiten. Wie das aber dieses Jahr bei meinem dritten NaNo im Hause Koshka abläuft, erzähle ich nun an dieser Stelle.
Die Teilnahme an diesem NaNo kommt etwas unerwartet, wo ich eigentlich plante, November 2019 mein Referendariat zu beginnen (und dadurch davon ausging, für das Event keine Zeit zu haben). Da ich allerdings eine kleine Stelle in der Forschung angeboten bekam, die ich nicht ausschlagen wollte, bin ich nun doch da. Die Herausforderung ist dennoch erstmals für mich, Vollzeit 8-16h Mo-Fr im Job eingespannt zu sein und dennoch jeden Tag durchschnittlich 1,6k zu schaffen. Da mein Job nicht wenig anstrengend ist, habe ich auch großen Respekt vor diesem Vorhaben, auch dieses Jahr die 50k zu schaffen.
Wo jetzt seit wenigen Monaten klar ist, dass ich am NaNo teilnehmen kann (in der Theorie), habe ich auch erste Ideen gewälzt, woran ich arbeiten möchte. Geist und Schatten (#GuS) aus dem letzten NaNo ist noch nicht beendet dank Masterarbeit, an der ich den gesamten Sommer und auch den frühen Herbst saß. Da ich mich nicht darum schere, ob ich (im ursprünglichen Sinne des NaNo) ein neues Manuskript beginne oder eine begonnenes fortsetze, war die erste Idee, an Geist und Schatten weiter zu arbeiten. Dann allerdings war da dieses eine Plotbunny, an dessen Worldbuilding und Figuren ich zwischendurch als Atempause von der Masterarbeit werkelte — mittlerweile trägt es den Arbeitstitel Wie Federn so schwer (#federschwer). Und da die Verliebtheit da gerade zu aktuell ist (und trotz viel Kopfzerbrechen anhält), beschloss ich relativ schnell, auch an eben diesem Projekt zu arbeiten.
Projekt
Mit Wie Federn so schwer bewege ich mich kaum fort von meinen bisherigen Manuskripten — meine Vorliebe für die Phantastik wird wohl nie nachlassen. Also ist auch #federschwer quasi dem Urban Fantasy zuzuordnen, spielt allerdings in einer zu der unseren alternativen Welt und dann auch noch eher in der Zukunft. Da sowohl Technik als auch Magie dort zum täglichen Leben gehören, würde ich das Ganze dem Genre Science Fantasy zuordnen.
Erstmals habe ich nicht die eine bzw. den einen Prota — dieses Mal sind es tatsächlich ganze drei Personen (s. Bild unten), die wichtig für die Handlung sind und vor allem aber auch alle gleichermaßen Perspektivträger. Harda ist die (verfluchte) Hüterin eines magischen Zirkels, Monde ihre ehrgeizige, aber auch lebenslustige Schülerin (neben anderen) und freundet sich mit dem verwöhnten Allie an, der als neuestes Mitglied des Zirkels noch etwas der Unterstützung bedarf. Grundsätzlich ist Magie Teil des Lebens in #federschwer, genauso wie die Technik. Auch wenn Harda Technik nicht leiden kann, stellen alle drei Protas im Laufe der Geschichte fest, dass der Feind nicht “Magie” oder eben “Technik” ist, sondern mörderischer Hass auf Andersartigkeit.
Maßnahmen
Wie will ich denn jetzt die 50k schaffen? Ich werde Dinge der vergangenen zwei NaNos übernehmen, auch wenn manche davon genau das Gegenteil des Gedankens von Gemeinschaft während des Events sind. Zum einen werde ich wieder von Twitter und Instagram verschwinden für einen Monat, zum anderen werde ich abermals keine Schreibbuddies auf der Webseite des NaNo annehmen oder aktiv suchen. Sicherlich entziehe ich mich dadurch der Möglichkeit, im November Unterstützung zu haben von anderen. Mein vordergründiges Problem ist aber, dass ich keine Hilfe geben kann, weil ich keinen Kopf (und keine Zeit) dafür während des NaNo habe. Ich helfe gerne, ich feuere gerne andere an, aber meine persönlichen Ressourcen sind da leider sehr begrenzt, bevor ich selbst ausbrenne — und im November schlichtweg nicht vorhanden. Dies ist aber nur ein Aspekt. Ein weiterer ist, dass ich mich von Wettbewerben durch Vergleiche schnell runterziehen lasse und das letztlich auch der Grund war, warum ich bis vor zwei Jahren niemals an dem Event teilgenommen habe. Ich versuche, da an mir zu arbeiten, aber ehrlich gesagt ist das wesentlich schwerer, als 50k in einem Monat zu schreiben (und in Gänze langwieriger als ein Monat). Da ich nächstes Jahr definitiv nicht am NaNo teilnehmen werde (wegen Referendariat), lebe ich also aus self care lieber mit zeitweiliger Isolation, als das Ziel nicht zu erreichen (auch wenn ich sicherlich wieder einige schöne Buddy-Momente verpassen werde). Und trotzdem nehme ich am NaNo teil, weil mich der Gedanke anspornt, dass überall auf der Welt Schreibende gerade besonders viel Gas geben (so wie ich) und ich am Ende meiner Eintragungen auf der Webseite zum Event eine Gewinn-Plakette bekomme, die ich mir wieder an den Schreibtisch hänge ♥
Werkzeug
Wie erstmals im letzten NaNo eingesetzt, ziehe ich auch dieses Mal für den Plot das Master Story Planning Worksheet von Jamie Gold (basierend auf Save The Cat!® und Larry Brooks Story Structure) hinzu. Das bedeutet, dass das Manuskript in seiner Grundstruktur komplett steht, ich aber nicht jede einzelne Szene geplant habe. So kann ich meine innere entdeckende Schreiberin ausleben, ohne Gefahr zu laufen, ohne Stoff zum Schreiben, dafür aber mit einer Schreibblockade dazustehen. Geschrieben wird, so meine Vorstellung, auch wieder mit Papyrus Autor am PC. Unterwegs oder in Pausen auf der Arbeit werde ich mit dem Schreibprogram Bear + Tastatur an meinem iPad arbeiten (und dann auch im Dezember von meinen Erfahrungen damit hier berichten). Rauf und runter hören werde ich drumherum den Schreibsoundtrack zu #federschwer auf Spotify (wie ich es auch schon die ganze Zeit für’s Plotten und Worldbuilding gemacht habe).
Das war mein kurzer Ausblick auf den NaNo — falls ihr auch teilnehmt, die ihr das hier lest, wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg ♥