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wohin der oktober will

  • 21/09/2025
  • Ani

Ich habe keinen „Kreativ-Schalter“, den ich einfach umlegen kann, um sofort Kunst zu schaffen. Und ehrlich gesagt frage ich mich – zur eigenen Entlastung – schon lange nicht mehr, ob es den überhaupt für irgendwen gibt. Natürlich gibt es Menschen, die scheinbar mühelos Zugang zu ihrer Kreativität haben. Aber dauerhaft, immer verlässlich, jederzeit abrufbar, eben wie ein Schalter, den man einfach umlegt? Da würde ich behaupten, dass das in der Form mit der Kreativität nicht funktioniert. Und doch gab es diese seltenen Momente, in denen es sich fast so anfühlte, als hätte ich diesen Schalter gefunden.

Meine Momente fast dauerhafter, fast immer verlässlicher und fast jederzeit abrufbarer Kreativität kann ich künstlich erzeugen mit zwei Modi – a) Aufträge, die ich kurz vor Deadline beginne, und b) Challenges wie Inktober & Co. Der Unterschied ist für mich riesig: Aufträge sind verpflichtend, Challenges dagegen völlig freiwillig. Weil ich nur selten Aufträge habe (weil mein Brotjob einfach was ganz anderes und für sich schon Vollzeit ist), sind Challenges eine gute Möglichkeit, mich selbst zu disziplinieren und Neues auszuprobieren. Gleichzeitig brauche ich dafür Verbündete – Menschen, die zur selben Zeit an denselben Prompts arbeiten. Genau das bieten Inktober & Co.: ein Gefühl von Gemeinschaft, Austausch und Vernetzung, das ich im Alltag schwer finde. In den letzten Jahren habe ich immer wieder teilgenommen und tolle Künstler*innen kennengelernt. Aber etwas hat sich trotzdem nie ganz stimmig angefühlt.

Inktober ist traditionell eine Challenge für Tuschezeichnungen gewesen, die mit den Jahren offener wurde für andere Zeichen- und Maltechniken. Als ich das erste Mal 2012 teilnahm, konnte ich eine Menge lernen, vor allem über meine damals extrem geringe Frustrationstoleranz. Dass ich nach einer Woche abbrach, schob ich auf mangelnde Disziplin. Und darauf, dass ich das Zeichnen – ebenso wie das Fotografieren, das Schreiben oder irgendetwas anderes Kreatives – niemals zu einem Part meiner Selbst machen konnte, „für den andere sich an mich erinnern würden“ (das war ein dramatischer Tagebucheintrag damals).

Heute, mehrere Inktober-Challenges und andere ähnliche Challenges später, weiß ich etwas mehr über mich. Zum einen ist es mir nicht möglich, nicht kreativ zu sein. Weil es keinen Menschen gibt, der nicht kreativ ist. Zum anderen ist mein Scheitern an etwas, das für andere funktioniert, nicht unbedingt ein Zeichen von „Unfähigkeit“, sondern eher ein Hinweis auf nicht erkannten Bedürfnisse. Für mich braucht es zum kreativen Ausleben viele Arten kreativer Ausdrucksformen. Und ob ich jetzt an einer Zeichen- oder Foto-Challenge teilnehme – alles andere an Möglichkeiten fehlt mir. Natürlich könnte ich einfach eine existierende Challenge nehmen und für mich multidisziplinär auslegen. Aber irgendwie wollte ich dem multidisziplinären Dasein mehr Bühne geben. Und so ist #octoberlines entstanden.

Das Grundprinzip von #octoberlines wird den meisten bekannt sein durch Challenges der vergangenen Jahre: 31 Prompts für die 31 Tage des Oktober, am Ende stehen 31 kleine Kreationen. Der Unterschied: Hier entscheidet man jedes Mal selbst, in welcher Kunstform man den Prompt umsetzt. Malen, schreiben, fotografieren, filmen, animieren, musizieren – alles ist erlaubt, sogar explizit erwünscht. Der Fokus dieser Challenge ist Breite, so wie man selbst mag und kann, solange eben nicht nur eine Kunstform umgesetzt wird.

Für mich persönlich bedeuten die Erfahrungen mit Inktober & Co. in Kombination mit der Offenheit von #octoberlines, dass ich mich etwas anders aufstellen und nachsichtig mit mir sein möchte. Das kann verschiedenartig aussehen, ich liste der Einfachheit halber mal auf:

  • Prompt-Liste gut durchlesen und notieren, wenn und inwiefern ich manche Prompts bereits mit einer Kunstform assoziiere – zur Vermeidung von „Prompt-Stau“ bei Entscheidungsschwierigkeiten an stressigen Tagen
  • notieren, welche Kunstformen ich mir generell für die Challenge zutraue (z.B., weil ich viel Erfahrung darin habe und/oder sie keinen großen Aufwand bedürfen und/oder ich Pufferzeiten dafür nutzen kann)
  • zwei bis drei designierte Challenge-Halbtage oder -Tage als Pufferzeiten einplanen im Oktober, weil ich weiß, dass ich andere Tage haben werde, die mich überraschend ausgezehrt haben werden
  • Ergebnisse täglich zu posten ist für mich persönlich leider nicht realistisch – wöchentlich Ergebnisse posten aber schon; vorheriges Festlegen Template, damit ich nicht Zeit an das Raussuchen verschwende
  • mehr auf Bewegung achten, sowohl für Körper (mehr Sitzen nach Arbeit wegen Challenge!) als auch den Geist (Natur tut mir gut und ist inspirierend)
  • persönliche Erweiterung der Challenge vorher festlegen (ein paar Ideen für euch kommen gleich in diesem Beitrag!)


Insbesondere den letzten Punkt finde ich als Individualisierung ungeheuer spannend und inspirierend neben der generellen Multidisziplinarität von #octoberlines! Wo ich diesen Beitrag fast 10 Tage vor Oktoberbeginn schreibe, möchte ich darüber noch ein bisschen nachdenken. Aber ich habe für euch alle meine Ideen der Individualisierung mal mitgebracht, vielleicht ist ja etwas für euch dabei.

  • ein Mal drei aufeinanderfolgende Prompts als visuelle Fortsetzungsgeschichte umsetzen
  • einem selbst bekannte Kreativtechniken wählen und festlegen, welche davon in den 31 Tagen vorkommen sollen
  • für einen selbst neue Kreativtechniken wählen und festlegen, welche davon in den 31 Tagen vorkommen sollen
  • Reihenfolge für kreative Ausdrucksformen festlegen, z. B. nach einer Woche wechseln oder alle 3 Tage oder jeden Tag.
  • nur eine Farbfamilie oder Farbpalette verwenden und sie konsequent durch alle Prompts ziehen
  • ein Zeitlimit setzen, z. B. maximal 45 Minuten pro Prompt
  • ein Material-Limit auferlegen, etwa nur Recyclingmaterialien, nur ein Skizzenbuch oder nur ein Instrument
  • mit jemand anderem kollaborieren und einen Prompt gemeinsam umsetzen – auch gern mit jemandem aus einer ganz anderen Disziplin
  • die Reihenfolge mischen und die Prompts nach Gefühl abarbeiten, aber am Ende trotzdem alle erledigt haben
  • ein zusätzliches persönliches Thema wählen, das sich wie ein roter Faden durch alle Werke zieht
  • ein Objekt wählen, das in jedem Prompt in irgendeiner Art und Weise eingesetzt wird
  • einen Cross-Media-Ansatz wagen, also jedes Werk mit einem Element aus einer anderen Kunstform ergänzen (z. B. Bild + Text, Musik + Foto, Collage + Stickerei)

Ich freue mich auf meine eigene Arbeit an #octoberlines, aber auch sehr auf andere kreative Menschen und ihre Ergebnisse <3 Achtet auf euch, habt Spaß!

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