Mit dem Kopf durch die Wand, das geht auch, wenn man immer auf den Boden blickt und deswegen von Wänden nur ahnen kann. Das erfordert auch ein gewisses Tempo, fluchtartig idealerweise. Sturheit also gehört nicht nur zum Wunsch, die Welt zu verändern. Manchmal ist Sturheit auch das Ergebnis täglichen Kampfes mit sich selbst, ohne dass andere ihn sehen. Weitaus mehr: Die Sturheit kann entstehen, eben weil der Kampf nicht gesehen werden mag. Lieber versehentlich Wände einrennen, als anders zerstört werden (durch Schulterzucken, gebrochene Versprechen, unehrliche Wünsche, Lachen über Ängste). Die eingerannte Wand aus Beton, der Kopfschmerz für Tage und Monate als Signal des erfolgreichen Selbstschutzes.
Berichte sagen, vornehmlich datiert ab 2021, teils 2020, dass man nicht immer sehen kann, was vor einem liegt, selbst wenn der Blick immer geradeaus ausgerichtet ist. Wenn das wahrer ist, als vorher überhaupt beurteilbar, warum ist man nun zu Neujahr 2022 froh da zu sein, wo immer das auch ist? Nackenstarre? Hoffnung? Sonne, obwohl der Wetterbericht Regen voraussagte? Alles das? Lohnt es sich, die Antwort auf diese Fragen zu kennen? Vielleicht ist das Momentum in den Wolken das, was verdient ist, schon immer verdient war. Vielleicht ist es eben dieses „da“, das rätselhafte und Wolken sind weich und daher absolut nicht aus Beton.